PROMOTIONSPROJEKT J. DÖRNER

ENTWICKLUNG UND ERPROBUNG ENES REFLEXIONSINSTRUMENTS FÜR LEHRKRÄFTE ZUR PARTIZIPATION VON SCHÜLERINNEN UND SCHÜLERN IN DER GRUNDSCHULE

(ARBEITSTITEL DES DISSERTATIONSVORHABENS JULIA KRISTIN DÖRNER)

Projektverantwortliche

Julia Kristin Dörner

Promotionsprojekt unter der Leitung von

Prof. Dr. Ulrich Bartosch
Professur für Pädagogik, Fakultät für Soziale Arbeit

Prof. Dr. Joachim Thomas
Professur für Psychologische Diagnostik und Interventionspsychologie

Projektlaufzeit: 2017-2020

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Die Dissertation ist der Weiterentwicklung eines Reflexionsinstruments gewidmet, das im Forschungsprojekt „Bildung in inklusiven Klassen – Eine Forschungsperspektive: Demokratiebildung und Partizipation“ an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt konzipiert wurde. Ihre dortigen Arbeiten führt die Doktorandin in Konzipierung eines spezifischen Designs fort, das für den Einsatz in der Grundschule geeignet ist. Mit dem zu entwickelnden Instrument sollen die Schülerinnen und Schüler ihrer Lehrkraft eine Rückmeldung geben, wie sie Partizipation in ihrer Klasse in bestimmten Bereichen (z.B. Einteilung der Dienste, Wahl des Arbeitspartners) erleben. Gleichzeitig sollen sie Auskunft darüber geben, wo sie eine größere Partizipation oder auch weniger Partizipation wünschen. Somit ermöglicht das Instrument einen Abgleich der Selbstwahrnehmung der Lehrkraft mit der Fremdwahrnehmung der Schülerinnen und Schüler. Partizipationsförderung soll durch die Instrumentnutzung, das Einholen von Schülerfeedback und die gemeinsame Reflexion angestoßen werden. Damit die Lehrkräfte das Instrument bestmöglich nutzen können, erhalten sie hierfür ein Lehrercoaching. Die Forschungsfrage des Dissertationsvorhabens lautet demnach: Ermittelt und fördert das entwickelte Reflexionsinstrument in Kombination mit einem Lehrercoaching die Partizipation von Schülerinnen und Schülern in der Grundschule?

METHODISCHES VORGEHEN

Grundlage des Reflexionsinstruments ist eine qualitative Schülerbefragung (Klasse 2) an drei inklusiven Grundschulen in Bayern zu ihren schulischen Mitbestimmungsmöglichkeiten, die das Projektteam vor der eigenen Promotionszeit durchgeführt hat (Bartosch et al. 2018). Aus diesem Datenmaterial wurden gemeinsam im Projektteam (Prof. Dr. Ulrich Bartosch, Prof. Dr. Joachim Thomas, Dr. Regina Weißmann, Christiane Bartosch, Julia Kristin Dörner) direktive und partizipative Fallvignetten entwickelt und von Beginn an einem externen Validierungsprozess unterzogen. Die zugrundeliegenden schulischen Situationen wurden als kleine Fotogeschichten mit Grundschulkindern als Protagonisten und einer ebenfalls schauspielenden Lehrkraft fotografiert und vertont. Sie waren Grundlage der quantitativen Erhebung (ca. 500 Kinder, Kl. 2-4) an inklusiven und nicht-inklusiven Grundschulen in Bayern (Pretest erfolgte zuvor). Dabei konnten sich die zu befragenden Kinder im individuellen Tempo auf Tablets mit Kopfhörern die Schulszenen anschauen und anhören. Im selben Programm beantworteten diese entsprechende Fragen zur Bestimmung der eigenen Möglichkeiten der Mitwirkung und Mitbestimmung im Unterricht und der Schule. Ergänzend wurden die Lehrkräfte und Schulleitungen aller befragten Schülerinnen und Schüler zum Themenbereich Inklusion, Partizipation und Demokratiebildung interviewt. Das Reflexionsinstrument wurde im Anschluss an den umfangreichen Validierungsprozess von Julia Kristin Dörner exemplarisch an einer einzügigen, bayerischen Grundschule in den Klassenstufen 2-4 erprobt. Dies geschah mittels eines Prä-Post-Follow-up-Designs mit zwei Interventionsgruppen und einer Kontrollgruppe. Die Interventionsgruppenlehrkräfte erhielten als Intervention nach der Prämessung ein Lehrercoaching, in dem sie zum einen für das Thema „Schülerpartizipation und Schülerfeedback“ sensibilisiert wurden. Zum anderen bekamen sie Strategien zum Umgang mit den Ergebnissen der Reflexion aufgezeigt und gemeinsam wurden Partizipationsmöglichkeiten für Schülerinnen und Schüler anhand der Fallvignetten und darüber hinaus erarbeitet, um das Reflexionsinstrument als Teil einer datenbasierten Unterrichtsentwicklung fruchtbar zu machen. Zur Klärung der Forschungsfrage der Dissertation – Ermittelt und fördert das entwickelte Reflexionsinstrument in Kombination mit einem Lehrercoaching die Partizipation von Schülerinnen und Schülern in der Grundschule? wurden ergänzend qualitative Daten in Form von leitfadengestützten Interviews (Lehrkräfte, Schulleitung) erhoben.

LITERATUR

Bartosch, C., Bartosch, U.; Thomas, J. (2018): Vertrauen und Selbstvertrauen. Partizipatorische Pädagogik als Bedingung von Inklusion. In: Bartosch, Schreiber et al. (Hg.) Inklusives Leben und Lernen in der Schule. Berichte aus dem Forschungsverbund zu Inklusion an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt, S. 277–311.

PROMOTIONSPROJEKT J. DÖRNER