Eine der Herausforderung besteht darin, aus den bestehenden Strukturen heraus ein System zu entwickeln, das der durch die Unterzeichnung der UN Behindertenrechtskonvention einge gangenen Verpflichtung zur Inklusion gerecht wird, ohne Diversität als Realität und Chance geringzuschätzen.
Dieser Herausforderung stellt sich das Verbundprojekt ,Inklusives Leben und Lernen in der Schule‘ der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt. Gefördert von der Freisinger Bi schofskonferenz leisten zehn Teilprojekte verschiedener wissenschaftlicher Disziplinen aus un terschiedlichen Perspektiven und in methodischer Vielfalt einen Beitrag zur Inklusionsfor schung. Inklusion wird dabei interdisziplinär angegangen (vgl. Forderung aus Degener & Mogge-Grotjahn, 2012). Der Fokus liegt hierbei auf Bildung als umfassende Aneignung von Wissen und Kompetenzen für die Auseinandersetzung mit der Welt, den Anderen und sich selbst (von Humboldt, 1960/1793; Benner, 2003). Insbesondere Bildungseinrichtungen stellen Lern- und Lebensräume dar, die der Herausforderung Inklusion gerecht werden müssen.
Nach unserem Verständnis geht Schule über die Unterrichtstätigkeit hinaus und ist deshalb nicht nur als Lern- sondern auch als Lebensraum zu verstehen, welcher inklusiv gestaltet wer den muss (vgl. auch Autorengruppe Bildungsberichtserstattung, 2014). Der Wandel vom Kon zept einer vormittäglichen öffentlichen Bildung durch die Institution Schule und einer nach mittäglichen familiären Bildung hin zu einem ganzheitlichen Bildungsgeschehen ist als ein Weg zu beobachen. Alle Kinder, unabhängig von ihren Förderbedarfen, Stärken und Einschränkungen besuchen sie gemeinsam.
In den Teilprojekten werden Ansätze für die Entwicklung von Schule hin zu einem gemeinsamen Lern- und Lebensraum erarbeitet (vgl. auch Nida-Rümelin, 2013).
